Wilhelm Klein SJ
(1889 – 1996)
Römerbrief 3,24-31 / Pfingstvigil
- - -
Der Vater setzt uns im Sohn durch den Pfingstgeist. Das ist Gesetz der Liebe. Dazu sagt Maria: Fiat. Der sündigende Mensch sagt dazu: ich will mich so nicht, sondern wie ich mich selber setze.
Und damit beginnt die unendliche Reihe der menschlichen Gesetze. Diese Flut von Gesetzen, diese Flut von Schweiß und Tränen und Blut und Schmutz. Legem statuimus, sagt hier der sündigende Mensch. Aber wenn er sein Stehen in Christus verliert, stehen all diese Gesetze seiner Natur und seines Geistes ja nicht eigentlich auf den Beinen. Er ist gehalten mitsamt seinen Gesetzen. Diesen Gefallenen mit seinen Millionen Gesetzen richtet Christus auf. Richtet ihn auf. Er vernichtet ihn nicht. Er vernichtet wohl seine christusfeindliche angemaßte Gesetzheit, die vernichtet er. Legem destruimus, aber das ist ja nur sein angemaßtes Gesetzsein. Sein wirkliches stellt Christus her. Er stellt den Gefallenen auf die Beine.
- - -
[23.5.1958.]
Buch: Wilhelm Klein SJ Gottes Wort im Römerbrief. Vorträge im Kolleg 1958-1961. "Sonderheft des 107. Jahrgangs. Katalog – Correspondensblatt". Tübingen 1998.
'
'
'
'
.