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Wilhelm Klein SJ
(1889 – 1996)
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Johannesevangelium 16, 19-21
"Die Jünger sind in großer Spannung. Sie waren untereinander am Fragen, Diskutieren, Untersuchen. Was wollte Jesus sagen mit dem Ausdruck von der kleinen Weile: nach kleiner Weile sollen sie ihn, ihren Meister, nicht mehr sehen; danach aber, wieder einer kleinen Weile, sollen sie ihn sehen. Die Jünger sagten also: Was ist das? Quid est hoc, modicom et non videtis me - et iterum modicom, et videbitis me, nescimus quid loquitur, was ist das, eine Weile und ihr werdet mich nicht sehen - und wiederum eine Weile und ihr werdet mich sehen, wir wissen nicht, was er spricht.
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Wir verstehen nicht, was Jesus sagt. Aber sie haben es doch eben noch genau mit seinen eigenen Worten wiederholt! Merkwürdig, sie verstehen nicht, was er sagt. Sie hören und hören nicht, sie wissen und wissen nicht. Jesus merkt, sie wollen ihn fragen. Jesus hat da den Jüngern etwas gesagt, was für den oberflächlichen Weltmenschen leicht verständlich erscheint. Aber die Jünger sind unterwegs, diese Oberflächlichkeit und Weltlichkeit zu überwinden. Es geht ihnen langsam auf, dass das Wort Gottes nicht einfach bloß Geschichten erzählt, aus Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, die man hört und versteht wie eine Zeitung, dir man hört oder liest. Sie ahnen, Jesus spricht nicht von übergehend vergänglichem, weltlichem Geschehen. Und diese Ihre Ahnung bestätigt Jesus jetzt. Er beginnt seine Errklärung von Joh.16,16 mit dem feierlichen: Amen, Amen. - - - "
[06.6.1961.]
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Buch: Wilhelm Klein SJ : Wilhelm Klein in Rom, Bonn und Münster. Vorträge und Aufzeichnungen. "Sonderheft des 110. Jahrgangs. Katalog – Correspondensblatt". Roma - Regensburg - Hildesheim, 2001.
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